Boden-verlegung | Laminat

Als Laminatfußboden oder umgangssprachlich auch einfach „Laminat“ wird ein Fußbodenbelag bezeichnet, der durch einen schichtweisen Aufbau für gewöhnlich aus einer Holzfaserplatte, Papier und Melamin-Klebstoff besteht.

Laminatdielen sollten möglichst parallel zum Lichteinfall verlegt werden. Die Paneele laufen dabei in der Regel auf das Fenster zu, die Längsseiten und Fugen folgen der Richtung des Lichts. So fallen die Fugen des Laminatbodens weniger auf und der Boden wirkt optisch ruhiger.

Aufbau einer handelsüblichen Laminatdiele (von Oberseite zur Unterseite)

·        Deckschicht (Overlay/Nutzschicht)

Die obersten Lagen eines Laminatfußbodens, das Overlay, haben die Funktion, einer hohen Beanspruchung des Fußbodens standzuhalten.

Verwendung finden dabei dünne Papiere, welche vor dem Aufbringen mit Melamin-Klebstoff getränkt werden und so den Blick auf das darunter liegende Dekorpapier ermöglichen, nach dem es ausgehärtet ist. Um die Abriebfestigkeit des Laminats zu erhöhen, wird auch Korund in den Klebstoff des Overlays gemischt.

·        Dekorpapier (Musterierung)

Das Dekorpapier ist die optisch die wahrgenommene Oberfläche.

Auf ihm sind vor dem Fügen mit der Trägerplatte die Motive aufgedruckt worden. Eine Einschränkung in der Motivwahl gibt es faktisch nicht. Neben dem bekannten Aufdrucken von diversen Holzstrukturen sind andere Aufdrucke von Kies, geometrischen Formen oder künstlerischen Produkten möglich.

·        Underlay

Laminatprodukte der Klasse 33 und höher haben zwischen Dekorpapier und Trägerplatte noch ein Underlay (sog. Kraftpapier). Dieses Kraftpapier wird ebenfalls mit Melaminharzen imprägniert. Es sorgt später für eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Eindrücke, die Voraussetzung für das Erreichen der Klasse 33 und höher ist. Laminatböden der niedrigeren Beanspruchungsklassen nutzen in der Regel kein Underlay.

·        Trägerplatte

Die Trägerplatte besteht aus einer MDF-Platte bzw. einer HDF-Platte. Der Unterschied der beiden Produkte besteht lediglich in der höheren Verdichtung und der daraus resultierenden höheren Rohdichte der HDF-Platte. Der Holzfaserwerkstoff macht es möglich, in mehreren Fräsvorgängen ein Profil in die Trägerplatte zu schneiden, das die Montage selbst für Laien möglich macht. Die jeweiligen Profile variieren dabei von Hersteller zu Hersteller. Allerdings können Faserplatten unter Wassereinwirkung aufquellen. Das Quellverhalten kann im Produktionsprozess durch den Einsatz entsprechender Leime und Zusätze verbessert werden. Dies kann sich aber dann massiv auf die Kosten des Produktes auswirken. Die einzige Form der Verlegung um dies zu minimieren, ist die, das Laminat miteinander zu verleimen.

·        Gegenzug

Auf der Unterseite der Trägerplatte wird ein weiteres Papier oder Kunststoffschicht aufgebracht, damit sich das Laminat bei Belastung durch die auftretenden Biegekräfte nicht verformt.

·        (Verlegeunterlage)

Es gibt Unternehmen, die unter das Papier auf der Laminatunterseite noch eine elastische Verlegeunterlage kleben. Diese muss dann nicht mehr separat vorverlegt werden. Die Verbindung der sogenannten „Trittschalldämmung“ mit dem Laminat hat den Vorteil, dass das Verlegen einer zusätzlichen Unterlage entfällt. Der Vorteil einer getrennten Trittschalldämmung besteht für generische Bodenbeschaffenheiten im Ausgleich von starken Unebenheiten. Trittschalldämmungen als Matten ab 3 mm gleichen starke Bodenunebenheiten aus und machen extreme Maßnahmen wie Vergießen von Ausgleichsmassen zur Bodenvorbereitung obsolet. Vor Verlegung einer fest am Laminat verbundenen Trittschalldämmung sollte unbedingt die Ebenheit des Estrichs geprüft werden.

Vinyl-Bodenverlegung

Vinyl-Boden ist ein Bodenbelag aus Polyvinylchlorid (PVC). Als Ersatz für Phthalat wird heute Mesamoll als Weichmacher verwendet.

Vinyl-Boden ist hygienisch und pflegeleicht. Der Boden ist fußwarm. Er ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Er wirkt sich aber eher negativ auf das Raumklima aus, da PVC weder Feuchtigkeit aufnimmt noch abgeben kann und deshalb keine Feuchtigkeitsregulierende Wirkung hat. Massiv-Vinyl eignet sich auch für Feuchträume, für Krankenhäuser und Kindergärten. Unempfindlichkeit gegen Säuren und Laugen macht Voll-Vinyl geeignet für Industriegebäude und Labore.

Vinyl gibt es in beliebigen Dekoren und Farben. Durch Strukturierung der Oberfläche wird eine besondere „Griffigkeit“ erreicht (Haptik). Durch die Verbindung von Optik und Oberflächenstruktur können auch Stein- oder Holzdekore naturgetreu nachgebildet werden, wobei bei Stein-Nachbildung die fehlende kühle Haptik des Steines verwirrend wirkt.

Die Geräuschentwicklung im Zimmer (Raumschall) und in angrenzenden Zimmern (Trittschall) ist geringer als bei Laminatböden. Die bei Schwimmend-Verlegung erforderliche Trittschall-Folie verstärkt diesen Vorteil zusätzlich.

Die Empfindlichkeit in Bezug auf Kratzer ist größer als bei Laminat. Schon kleine Steinchen unter Schuhen oder harte Stuhlrollen können Kratzer erzeugen. Hingegen zerbricht Geschirr deutlich weniger als auf Laminat-, Holz- oder Steinböden.

Vinyl auf HDF

Vinyl auf HDF sind ca. 10 Millimeter hohe Dielen, als Laminat von einer Vinyl-Schicht auf einer HDF-Schicht. Die Dielen werden schwimmend verlegt, also ohne Verklebung. Vinylböden erfordern eine Trittschallschutz-Folie als Untergrund, die bei Klick-Systemen manchmal bereits als unterste Schicht integriert ist.

Massiv-Vinyl

Massiv-Vinyl oder Voll-Vinyl gibt es als Rollenware oder als Klick-System, jeweils bis zu 5 Millimeter dick. Rollenware gibt es in den Standardbreiten 3, 4 und 5 m. Sie wird meist schwimmend verlegt, in Industriegebäuden oft verklebt. Klick-Vinyl wird schwimmend verlegt, seltener selbstklebend. Schwimmend verlegte Vinylböden erfordern eine Trittschallschutz-Folie als Untergrund, die bei Klick-Systemen manchmal bereits als unterste Schicht integriert ist.